Rauchen & Alkohol

Rauchen & Alkohol

Die Liste der Erkrankungen, die durch Zigaretten oder Alkohol ausgelöst werden können, ist endlos: Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall, Nieren- und Leberschädigungen und so weiter. Beim Rauchen sind es die zahlreichen, gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffe des Tabaks, die zu den Schäden führen. Beim Alkohol ist es das enthaltene Ethanol und dessen Abbauprodukte, die die Organe gefährden. In Anbetracht der vielfältigen negativen Effekte dieser „Genussmittel“ auf unsere Gesundheit ist es nicht überraschend, dass auch das Immunsystem nicht verschont bleibt.

Rauchen ist Gift für die Abwehr

Zigarettenrauch beeinflusst sowohl das unspezifische als auch das spezifische Abwehrsystem. Die Fresszellen des unspezifischen Immunsystems können beispielsweise „blind“ gegenüber Erregern werden. Das bedeutet, dass die Aufspürung von Eindringlingen langsamer verläuft und ihnen dadurch manch Erreger „durch die Lappen“ geht. Außerdem verringert Tabakrauch die Anzahl der „Waffen“ (Antikörper) der spezifischen Abwehr, was ebenfalls zu einer Schwächung der Abwehr beiträgt. Daher verlaufen bei Rauchern die Infekte oft schwerer als bei Nichtrauchern und dauern länger an. Es wurde auch gezeigt, dass bei Rauchern bestimmte Krebszellen durch die Suppression des Immunsystems aus der Überwachung der Abwehrzellen entwischen und so Unheil im Körper anrichten können. Zudem ist zum Beispiel auch die Wundheilung bei Rauchern deutlich herabgesetzt.

Rauchen schwächt die Abwehr gleich auf mehreren Ebenen, sodass die Anfälligkeit für Infekte wie z. B. Erkältungen, Bronchitis oder Lungenentzündung ansteigt.

Alkohol schwächt das Immunsystem

Es stimmt zwar, dass Alkohol desinfizierend wirkt – aber nur äußerlich. Bei Alkoholgenuss werden keine Erreger im menschlichen Körper abgetötet. Ganz im Gegenteil, die Erreger freuen sich sogar über den Alkohol, denn er legt die Abwehrzellen des spezifischen und unspezifischen Immunsystems lahm. Die Immunzellen werden durch den Alkohol langsamer und können daher nicht so schnell zur Hilfe eilen, wenn es irgendwo im Körper „brennt“. Außerdem werden die Fresszellen daran gehindert, ihrer Funktion nachzugehen und Erreger zu verspeisen. Diese Auswirkungen werden vor allem bei chronischem Alkoholkonsum beobachtet. Aber auch der kurze und intensive Genuss von Alkohol beeinträchtigt das Immunsystem. Nicht umsonst ist die Anzahl der Grippeinfektionen während der Karnevals- und Volksfestzeit so hoch.

Risikofaktoren im Überblick: Das schwächt das Immunsystem

Ernährung

Ernährung

Verschiedene Vitamine und Mineralstoffe erfüllen zentrale Funktionen bei der Abwehr. Für ein schlagkräftiges Immunsystem ist deshalb eine gute Versorgung mit diesen Nährstoffen wichtig. Diese sind vor allem in Gemüse und Obst enthalten. Wenn der tägliche Speiseplan jedoch vor allem Fast Food beinhaltet und nährstoffreiche Lebensmittel nur selten auf den Tisch kommen, kann das Immunsystem darunter leiden. Die Folge: Die Infektanfälligkeit erhöht sich.

Nicht vergessen: Auch der „Genuss“ von Alkohol oder Tabak lähmt die Abwehrkraft.

Bewegungsmangel

Bewegungsmangel

Regelmäßige Bewegung ist nicht nur gut für die Figur, das Herz und den Kreislauf, sondern sie baut Stress ab und stimuliert das Immunsystem. Bewegungsmangel kann daher zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen. Aber Vorsicht: Direkt nach dem Sport ist man besonders anfällig für Infekte.

Mangelnde Hygiene

Mangelnde Hygiene

Regelmäßiges Händewaschen vermindert die Gefahr, sich durch die aufgesammelten Erreger anzustecken. Auch das häufige Wechseln von Taschentüchern oder Handtüchern kann Infekten vorbeugen.

Gut zu wissen: 

Türklinken, öffentliche Verkehrsmittel und Sanitäranlagen sind häufig Brutstätten für infektiöse Erreger.

Alter

Alter

Säuglinge und Kinder sind noch nicht im Besitz eines vollständig ausgebildeten Immunsystems. Auch Senioren haben oft mit einer geschwächten Abwehr zu kämpfen. Daher sind vor allem diese Altersgruppen besonders anfällig für Infekte.

Schlafmangel & Stress

Schlafmangel & Stress

Ein erholsamer Schlaf wirkt sich auf die Gesundheit des Immunsystems aus, denn die nächtliche Regeneration ist wichtig für die körpereigene Abwehrkraft. Schlafentzug kann dementsprechend die Infektanfälligkeit erhöhen. Auch Stress beeinflusst die Abwehrzellen. Kurzzeitiger Stress führt zu einer aktiveren Immunabwehr, während Dauerstress die Abwehr schwächt und Infekte wie Erkältung, Grippe & Co. begünstigt.

Flüssigkeitsmangel

Flüssigkeitsmangel

Die Schleimhäute erfüllen eine wichtige Barrierefunktion gegenüber schädlichen Eindringlingen. Wenn diese allerdings nicht durch einen Flüssigkeitsfilm geschützt sind, fällt es Krankheitserregern besonders leicht, Unheil anzurichten. Achten Sie daher auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme – am besten in Form von Wasser. Auch die Produktion von antibakteriellem Speichel wird dadurch unterstützt.

Gewicht

Gewicht

Unter- oder Übergewicht können auch zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen. Bei Untergewichtigen ist es vor allem der Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, der das Immunsystem schwächt. Übergewicht führt dagegen zu entzündlichen Prozessen im Körper, die das Abwehrsystem zusätzlich belasten.

Grunderkrankungen

Grunderkrankungen

Stoffwechselerkrankungen, Krebs oder chronische Atemwegserkrankungen beeinflussen das Immunsystem ebenfalls negativ. Bei Stoffwechselerkrankungen, die den Darm betreffen, kann beispielsweise die Nahrung nicht vollständig verwertet und dadurch nicht alle Nährstoffe aufgenommen werden. Dies führt zu einem Nährstoffmangel und kann das Immunsystem schwächen. Auch die zusätzliche Belastung durch Krebs oder andere Erkrankungen führen bei den Abwehrzellen zu einer verminderten Infektabwehr.

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